Land fördert Einführung von KATWARN bei Kommunen

Innenminister Roger Lewentz hat den Landkreisen und kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz finanzielle Unterstützung für die Einführung des Katastrophenwarnsystems KATWARN zugesagt. „Wir haben als erstes Flächenland KATWARN eingeführt, um die Menschen bei großflächigen Gefahren umfassend zu informieren. Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Kommunen ebenfalls von diesem Angebot Gebrauch machen würden, um die Bevölkerung auch bei Unglücken auf lokaler Ebene warnen zu können“, sagte Lewentz am Donnerstag in Mainz. Das Land werde daher 40 Prozent der Kosten für die Erstinstallation bei den Landkreisen und kreisfreien Städten übernehmen.

Minister Lewentz appelliert in diesem Kontext: Seit dem Wegfall des vom Bund unterhaltenen Sirenen-Warnsystems existiere in Deutschland kein flächendeckendes Weck- und Warnsystem mehr. KATWARN sei daher ein ergänzender mobiler Warndienst durch Smartphones und biete zusätzlich zu Lautsprecherdurchsagen, Sirenen und Rundfunk Informationen, die lebenswichtig sein können. In Rheinland-Pfalz empfangen bisher knapp 50.000 Menschen Meldungen von KATWARN. Vor dem offiziellen Start im Januar dieses Jahres waren es gerade einmal 8.000.

Als erstes Flächenland nutzt Rheinland-Pfalz das mobile Bevölkerungswarnsystem KATWARN für Gefahrenlagen, die mehrere Landkreise oder kreisfreie Städte betreffen und zentrale Abwehrmaßnahmen erfordern. Ein Beispiel sind Unfälle in der Umgebung kerntechnischer Anlagen. Im Fall solcher schweren Unglücksfälle sendet die zentrale Katastrophenleitstelle des Bundeslandes im Auftrag des Innenministeriums Informationen und erste Verhaltenshinweise über KATWARN auf das Mobiltelefon aller angemeldeten Bürgerinnen und Bürger. Die Anmeldung bei KATWARN ist kostenlos möglich – entweder als KATWARN-App für iPhone, Android sowie Windows Phone oder als SMS- und E-Mail- Dienst. Eingeführt wurde es bisher beispielsweise auch in den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz.

Nötig wurde die Einführung auch, weil sich die Warn-App des Bundes noch immer verzögert. Mit KATWARN ist ein Landkreis in der Lage beispielsweise über die lokale Feuerwehr vor lokalen Lagen zu warnen und zu informieren. Bereits seit 2012 können die Menschen in Teilen des Bundeslandes sowie deutschlandweit in vielen Landkreisen und Städten wie Berlin, Hamburg und München über KATWARN neben den kommunalen Gefahrenwarnungen auch die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) empfangen.

Infos zu KATWARN: www.katwarn.de

Datum der Meldung: 

05.05.2015