Digitalfunk: „Akzeptanz messbar machen“

Wie akzeptiert ist der Digitalfunk? Dieser Frage geht ein gemeinsames Forschungsprojekt der Autorisierten Stelle Digitalfunk BOS (AS RP) und der Hochschule der Polizei (HdP) nach. Hierzu wurde ein Online-Fragebogen entwickelt. Das Ziel: den Digitalfunk zu verbessern und auf die Bedürfnisse der Nutzer noch intensiver eingehen.

Die Entwicklung und Einführung des TETRA-Digitalfunknetzes für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ist eines der größten technischen Modernisierungsvorhaben in Deutschland auf dem Gebiet der Inneren Sicherheit.
Seit dem Herbst 2013 befindet sich das TETRA-Digitalfunknetz in Rheinland-Pfalz im Wirkbetrieb. Bis dahin war es allerdings ein langer Weg.
Die Digitalfunktechnik unterscheidet sich erheblich vom bisher eingesetzten Analogfunk hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit, Funktionalität und den damit einhergehenden technischen Anforderungen an eine Einsatzleittechnik. Letztlich hat die Einführung des behördlichen Digitalfunks auch Auswirkungen auf einsatzplanerische und einsatztaktische Gesichtspunkte.
Gerade weil der Digitalfunk eine so umfassende technische Neuerung ist, sind von Beginn an auch gewisse Risiken und Unwägbarkeiten, wie eine verzögerte Inbetriebnahme - aber auch mangelnde Akzeptanz der neuen Technik - die stets bei der Einführung neuer Techniken auftreten können, vorhanden.

Warum Akzeptanzforschung im Digitalfunk?

Als der Digitalfunk bundesweit eingeführt wurde, blieb Kritik demnach nicht aus. Gegenstand der Diskussionen waren bei Medien und Nutzern die vermeintlich zu langsame Entwicklung der Technik, ein schleppender Roll-out und der immer wieder verschobene Start des Digitalfunks in Deutschland. Neben der zeitlichen Verzögerung beim Roll-out des Gesamtnetzes wurde auch die Funktionalität des TETRA-Digitalfunks insgesamt kritisiert, die der Berichterstattung zufolge teilweise hinter den Erwartungen zurückblieb.
Deshalb ist auch ein begleitendes Akzeptanzmanagement unerlässlich. 
Dies ist umso wichtiger, je weniger die Endanwender eines neuen Produkts eine Entscheidungsfreiheit hinsichtlich der Nutzung haben. Das dürfte bei der Einführung des Digitalfunks durchaus zutreffend sein, denn Angehörige der BOS haben kaum Alternativen zur Nutzung des Digitalfunks in Einsatzlagen.
Nach mehr als zwei Jahren Digitalfunkbetrieb in Rheinland-Pfalz stellt sich also die Frage: „Wie ist denn die Akzeptanz des Digitalfunks?“

Ziele und Erwartungen

Dieser Frage soll das gemeinsame Forschungsprojekt „Akzeptanz messbar machen“ der AS RP und der HdP nachgehen. Konkret heißt das:
• Was sind die entscheidenden Akzeptanzfaktoren für den Digitalfunk BOS?   
• Wie ist die Akzeptanz des Digitalfunks BOS bei den Endanwendern?

Breite Datenbasis als Ziel

Durch die Besonderheit, dass die AS RP für den Digitalfunkbetrieb aller BOS verantwortlich ist, wird mit einem Fragebogen eine große und heterogene Gruppe erreicht. Die Ergebnisse, also eine Aussage darüber, welche Faktoren die Akzeptanz des Digitalfunks fördern oder hemmen, dürften sich je nach BOS unterscheiden. Dadurch allerdings, dass alle BOS den gleichen standardisierten Fragebogen erhalten, werden die Resultate BOS-übergreifend vergleichbar.
Durch die Datenerhebung mittels elektronischem Fragebogen wird im Endeffekt eine valide Datenbasis gewonnen, aus der man einen Akzeptanzstatus auswerten kann.
Zu erwarten ist, dass die Ergebnisse konkrete Ansätze dafür liefern, welche Faktoren einen positiven oder negativen Einfluss auf die Akzeptanz des Digitalfunks in Rheinland-Pfalz haben.
Diese Erkenntnisse sollen schließlich in das Anforderungsmanagement der AS RP einfließen und so zur kontinuierlichen Verbesserung des Digitalfunks beitragen.
Wir laden Sie herzlich ein, sich an der Umfrage zu beteiligen. Nehmen Sie sich 20-25 Minuten Zeit und helfen Sie, den Digitalfunk positiv zu verändern. Machen Sie mit!
Hier geht´s zum Fragebogen!

Datum der Meldung: 

01.08.2016