Gefahrstoffübung auf dem BW-Depot in Kappel

Gefahrstoffzüge aus 2 Landkreisen üben Zusammenarbeit

Blankenrath / Kappel – Am 11.05.2024 ab 10:00 Uhr übten insgesamt 110 Rettungskräfte aus den Landkreisen Cochem-Zell und dem Rhein-Hunsrückreis auf dem Gelände des Bun-deswehrdepots den Austritt verschiedener Gefahrstoffe. Die Einsatzszenarien wurden dabei von den örtlichen Feuerweh-ren sowie den Gefahrstoffzügen der beiden Landkreise abge-arbeitet. Unterstützt wurden die Einheiten dabei von der Füh-rungsstaffel der Verbandsgemeinde Zell sowie der Techni-schen Einsatzleitung (TEL) des Landkreises Cochem Zell.
Auch bei dieser Übung konnten sich die jeweiligen Verwal-tungen wieder von der Schlagkraft „Ihrer“ Feuerwehren über-zeugen und so konnten Landrat Volker Boch (Rhein-Hunsrück-Kreis), die Leitende Kreisverwaltungsdirektorin Bar-bara Schatz-Fischer (Landkreis Cochem Zell) sowie der Bür-germeister der Verbandsgemeinde Zell, Jürgen Hoffmann (VG Zell) als Beobachter bei der Übung begrüßt werden.

Das Szenario der Übung war ein Zusammenstoß zweier mit Gefahrgut beladener LKW´s auf dem Gelände des Bundes-wehrdepots Kappel. Da die Bundeswehr an diesem Standort keine eigene Feuerwehr unterhält sind in diesem Fall die Brandschützer der angrenzenden Kommunen verantwortlich. Durch die ersteintreffende Feuerwehr aus Blankenrath konnte sowohl der Unfall mit einer verletzten Person als auch der Ge-fahrstoffaustritt bestätigt werden. Erste Maßnahmen waren nun die Bestimmung der Gefahrstoffe sowie die Rettung des Verletzten aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich. Die bei-den fiktiv ausgetretenen Gefahrstoffe, jeder für sich schon ge-fährlich genug (hoch konzentrierte Schwefel- & Salpetersäu-re), sorgten als Gemisch dabei für besondere Herausforderun-gen.

Im weiteren Verlauf galt es, die beim Unfall beschädigten Be-hälter mit speziellen Werkzeugen abzudichten und so die Si-tuation einzufrieren und eine Ausbreitung zu verhindern. Im unmittelbaren Gefahrenbereich mussten die Rettungskräfte diese Tätigkeiten bei sommerlichen Temperaturen in soge-nannten Chemikalienschutzanzügen (CSA) durchführen. Dies sind schwere Vollschutzanzüge aus Gummi, unter denen die Feuerwehrmänner- und Frauen komplett von den Umwelt-bedingungen abgeschirmt sind und so sicher arbeiten können – eine schweißtreibende und anstrengende Arbeit!

Um die gefährlichen Stoffe nicht zu verschleppen und dabei auch weitere Einsatzkräfte nicht zu gefährden mussten die Kameradinnen und Kameraden nach getaner Arbeit im Gefah-renbereich in einer extra aufgebauten Dekontaminationsstre-cke gereinigt werden, um anschließend die CSA sicher able-gen zu können.

Eine wichtige Aufgabe bei solchen Szenarien ist der Schutz und gegebenenfalls die Warnung der Bevölkerung der umlie-genden Orte. Um eine Gefährdung ausschließen zu können, wurden mit Hilfe eines Messfahrzeuges an definierten Punk-ten entlang der Windrichtung Messungen auf die Gefahrstoffe durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Abwasserwerk wur-den die fiktiv in die Kanalisation gelangten Stoffe vom norma-len Abwasser separiert und auch so eine Ausbreitung verhin-dert.

Im rückwärtigen Bereich galt es für die Führungsstaffel und die Technische Einsatzleitung den Einsatzleiter Markus Morsch (Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Cochem-Zell) bei dieser komplexen Übung zu unterstützen. Dabei mussten un-ter anderem die örtlichen Kräfte koordiniert, weitere Kräfte alarmiert und der Einsatz dokumentiert werden. Ein wichtiger Bestandteil war die Bestimmung der Gefahrstoffe mit den hie-raus entstehenden Gefahren. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst wurde auch eine mögliche Ausbrei-tung berechnet und folglich weitere angenommene Maßnah-men wie die Warnung der Bevölkerung über Warnapps, Radi-omeldungen und Durchsagen veranlasst. 

Zur Vorbereitung war die TEL bereits ab 07:30 Uhr im Einsatz und bei dieser Übung mit 19 Einsatzkräften vor Ort. Organisiert und vorbereitet wurde diese umfangreiche Übung von Lukas Weis, dem stellvertretenden Leiter des Gefahrstoffzuges Cochem-Zell.
 

Datum der Meldung: 

14.05.2024