Bad Hönningen. Das Praxisseminar betrifft die Bereiche Gefahrstoffe und Strahlenschutz in Kombination. Es handelte sich hier um das 6. Seminar, dass durch den Gefahrstoffzug des Landkreises Neuwied ausgerichtet wurde. Die Solvay Infra Bad Hönningen GmbH stellt ihr Werksgelände hierfür zur Verfügung.Der Gefahrstoffzugführer des Gefahrstoffzuges Landkreis Neuwied Stephan Schneider begrüßte die Teilnehmer der Gefahrstoffzüge der Landkreise Altenkirchen, Ahrweiler, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Rhein-Hunsrück Rhein-Lahn, Westerwaldkreis und der Stadt Koblenz.
Die offizielle Eröffnung der Veranstaltung wurde durch den Landrat Rainer Kaul vorgenommen. Ebenfalls waren die Kreisfeuerwehrinspekteure der einzelnen Landkreise anwesend. Uwe Klee, Werkleiter der Solvay Infra Bad Hönningen GmbH, wünschte der Veranstaltung viel Erfolg und wies darauf hin, dass er solche Übungen sehr begrüße, er aber den Ernstfall hoffentlich nie im Werk erleben werde. Stephan Sartor, Leiter der Werkfeuerwehr, gab noch ein paar Sicherheitshinweise über das Verhalten im Werk.
Anschließend wurden die Teilnehmer in vier Gruppen eingeteilt und die Gefahrstoffzugführer über den Ablauf der Stationen informiert. Währenddessen konnten sich die übrigen Teilnehmer mit frischem Kaffee, belegten Brötchen und kalten Getränken noch einmal stärken, bevor es zu den sieben Stationen ging. Bei der ersten Station erklärte Tim Klapper Grundlagen des Strahlenschutzes. Nach einer theoretischen Einweisung sollten die Teilnehmer dann selbst mit einem Strahlenmessgerät Stoffe finden.
Die zweite Station bildete die Analytische Taskforce (ATF) Nordrhein-Westfalen aus Köln. Hier wurde anschaulich gezeigt, wie Probenahmen bei nicht definierbaren Stoffen getätigt werden und diese dann analysiert und bestimmt werden. Außerdem wurde das Messkonzept der ATF und die Einsatzmöglichkeiten des Fernerkundungssystems SIGIS vorgestellt.
An der dritten Station präsentierte das Technische Hilfswerk (THW) Ortsverband Neuwied in Zusammenarbeit mit der Gefahrstoffzug-Teileinheit Unkel eine Dekon-Schleuse für Fahrzeuge. Diese kommt zum Einsatz, wenn beispielsweise bei einer Tierseuche ein Bauernhof komplett abgesperrt wird und alle Fahrzeuge vor dem Verlassen des Hofes dekontaminiert werden müssen.
Das Dekontaminieren von Personen und das Anlegen von Schutzkleidung wurden dann an der nächsten Station durch die Gefahrstoffzug-Teileinheit Neustadt demonstriert. Diese kommt zu Einsatz, sobald Personen mit gefährlichen Stoffen in Berührung gekommen sind.
Die Leiterin des Gesundheitsamtes Neuwied Beate Kölb erläuterte in der 5. Station die Gefahren durch Bio-Stoffe, das richtige An- und Ablegen von Schutzkleidung sowie die Händedesinfektion.
Die Solvay Infra Bad Hönningen GmbH nahm die Chance wahr und stellte in der 6. Station ihre eigene Werkfeuerwehr mitFuhrpark vor. Diese besteht zurzeit aus 75 Mitgliedern unter der Leitung von Wehrleiter Stephan Sartor.
Die letzte Station bildete dann Herrn Hübschen von der Firma Auer, der einen Fachvortrag über die „Allgemeinen Messtechniken“ hielt.
Neben diesen Stationen konnte auch noch der neue Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Neuwied besichtigt werden. Hierbei handelt es sich um eine komplette Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) mit Funkstation, eigenem Server, Besprechungszimmer, Wetterstation in einem Fahrzeug. Im Falle einer Großschadenslage dient dieses Fahrzeug der Führungsunterstützung.Nach Durchlaufen aller Stationen konnte man resümieren, dass es ein erfolgreicher und vor allem ein informativer Tag war. Die Organisatoren und der Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking bedankten sich für die Teilnahme und wünschten eine gute Heimfahrt.
Pressestelle Technische Einsatzleitung Landkreis Neuwied
Matthias Lemgen