Übung des Gefahrtsoffzuges Rhein-Lahn Kreis
Miehlen/Rhein-Lahn.
35 Kameraden des Gefahrenstoffzugs des Rhein-Lahn-Kreises übten am vergangenen Wochenende für den
Ernstfall. An der jährlichen Großübung auf dem Gelände eines heimischen Unternehmens
im Industriegebiet in Miehlen waren die Teileinheiten aus Miehlen, Bad Ems, Lahnstein, St. Goarshausen,
Birlenbach- Fachingen und Hahnstätten mit rund 15 Fahrzeugen beteiligt. Zusammen bilden diese
sechs Teileinheiten den gesamten Gefahrenstoffzug des Rhein-Lahn-Kreises mit insgesamt 200 Kameraden.
Geübt wurden drei verschiedene fiktive Szenarien. Beim ersten Szenarium war ein Stoff ausgelaufen
und zwei Menschen wurden verletzt. Beim zweiten Szenarium war eine brennbare Flüssigkeit
ausgelaufen. Die Teilnehmenden mussten Messungen durchführen und das Leck abdichten.
Beim dritten Szenarium war eine gasende Substanz ausgetreten. Anwohner hatten sich
über die Geruchsbelästigung beschwert. Das ausgetretene Gas musste aufgefangen und der undichte
Behälter abgedichtet werden. Bei der jährlichen Großübung trainieren die Kameraden die Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehreinheiten und führen verschiedene Szenarien durch, um
für einen Katastrophenfall gut vorbereitet zu sein. „Wir üben, um besser zu werden“, betonte Gefahrstoffzugführer Björn Ritscher.
Doch wie läuft so eine Übung genau ab? Sobald der Gefahrenstoffzug am Ort des Geschehens angekommen ist, wird erst einmal festgestellt, was ausgetreten ist. Anschließend messen die Kameraden mit speziellen Geräten die Menge des ausgetretenen Stoffs. Dann wird dieser aufgefangen, bevor er Schäden verursachen und für Mensch sowie Umwelt gefährlich werden kann. Abschließend wird der Behälter oder das Gefäß, aus welchem die gefährliche Substanz ausgetreten ist, abgedichtet.
Abschließend geht es für die Einsatzkräfte im CSA in die Dekontaminations-Dusche. In einem Ernstfall werden die aufgefangenen Gefahrenstoffe von einem entsprechenden Entsorgungsunternehmen entsorgt.
Der Gefahrstoffzug ist eine Spezialeinheit innerhalb der Feuerwehr, die für Gefahren durch atomare, biologische und chemische (ABC) Stoffe trainiert und auf diese spezialisiert ist. Um für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, hat jede Teileinheit andere Schwerpunkte. Die Kameraden aus Hahnstätten, zum Beispiel, sind auf Dekontamination und Führungsunterstützung spezialisiert. Die Teileinheit aus Birlenbach-
Fachingen hat sich auf chemische Stoffe und Gefahrenabwehr spezialisiert.
Und die Einheit in Miehlen hat die Messtechnik und Gerätewagen, die bei den Einsätzen benötigt werden.
Die jährliche Großübung habe jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt, erklärte Markus Hahn Führer der Teileinheit Miehlen. So habe der Gefahrenstoffzug im vergangenen Jahr eine Stationsausbildung absolviert.
Die Übung hatte verschiedene Schwerpunkte, wie Strahlenschutz und Ölsperre. „Die Übungen sind eine gute Vorbereitung auf den Einsatz“, ergänzte
Björn Ritscher.
Quelle: Rhein-Lahn Zeitung