Erste digitale Feuerwehrkonferenz Rhein-Lahn: Über 60 Führungskräfte aus allen Kreisgemeinden /-städten online
Am späten Nachmittag des Freitags vor Pfingsten startete die erste virtuelle Feuerwehrkonferenz für Führungskräfte im Rhein-Lahn-Kreis.
Offensichtlich war mit dem Themenschwerpunkt „Aus- und Fortbildung“ ein besonders relevantes Thema angesprochen, wie die große Teilnehmerzahl mit über 60 Personen zeigte.
Zu Beginn konnte Landrat Frank Puchtler als Hausherr virtuell die zahlreichen Vertreter der Wehrleitungen und -führungen der Kommunen, Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes, der Kreisausbilder/innen und Feuerwehrsachbearbeiter/innen im Rhein-Lahn-Kreis sowie die Vertreter des Landes willkommen heißen.
„Der Termin ist aus einer anderen Blaulichtkonferenz entstanden …. Es ist wichtig, dass wir gut ausgebildet und gut gerüstet sind, wie die Ereignisse in Lahnstein oder in Diez allen nochmal vor Augen geführt haben“...
Innenminister Roger Lewentz ging in seinem Grußwort an die Feuerwehrleute und Verantwortlichen in seinem Heimatkreis insbesondere auch auf an das Impfangebot an die Feuerwehren im Impfzentrum in Lahnstein ein. “Ich werde hier mit Frank Puchtler weiter am Ball bleiben und mich dafür einsetzen, das Nadelöhr „Impfstoffkontingent“ mehr und mehr aufweiten“.
„Mit der Online-Weiterbildung war im Sommer 2020 der erste Stein ins Wasser geworfen“ stieg Hans-Peter Plattner als Leiter der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie in Koblenz auf die Entwicklung der digitalen Ausbildung an der LFKA seit März 2020 ein. Nach einem erfolgreichen Ausbildungsstart im Januar und Februar des letzten Jahres, folgte dann der plötzliche pandemiebedingte „Shutdown“ im März 2020.
Mit der Digitalisierungsstrategie, einem nach und nach ausgeweiteten Angebot an Online-Seminaren und einer schrittweisen Wiederaufnahme der Ausbildung unter Beachtung der im Infektionsschutzgesetz festgelegten Maßnahmen, wurde schnellstmöglich auf die, für alle ungewohnte, Situation reagiert. Plattner zeigte nachfolgend die nächsten Schritte des Landes zu einer nachhaltigen und professionellen Digitalisierung der BKS-Ausbildung in RLP auf.
Seit Ende des letzten Jahres steht für die Umsetzung u.a. ein eigenes Studio sowie Medienpersonal für die LFKA zur Verfügung.
„Der eingeschränkte Regelbetrieb an der LFKA soll am 07.06.21 wieder aufgenommen werden“ teilte Plattner als erfreuliche Nachricht mit, wobei wir aber weiter auf Sicht fahren müssen“.
Matthias Lemgen, Digitalbeauftragter der LFKA, schloss an die Ausführungen an und ging insbesondere auf die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration der digitalen Möglichkeiten für die klassische Ausbildung ein.
„Mit etwas Kreativität, ein wenig Mut und Motivation der Lehrenden kann digitale Ausbildung schnell funktionieren“ stellte er als Zwischenfazit eine Kernanforderung für die weitere Entwicklung des digitalen Ausbildungsbetriebes heraus.
Anhand verschiedener Praxisbeispiele zeigte er auf, wie man z.B. die „Whiteboard“-Funktion von Big Blue Button clever für die Erläuterung von Anwendungsbeispielen zur „Gefahrenmatrix“ einsetzen kann.
Mit dem auch in der Portalmediathek abrufbaren Video geplanten Freischaltung der Lernplattform leitete er die Vorstellung des neuen „Learning Management Systems“ für die Feuerwehr ein. Als Praxisbeispiel wurde auf die Kameraden im Rhein-Hunsrück-Kreis verwiesen (s. Regionalmeldung LK RHK vom 25.03.2021).
„Es ist schon mit wenigen Kenntnissen möglich, Musterkurse mit vielen bereits vorhandenen Inhalten zu übernehmen und anzupassen“, zeigte Lemgen anhand der von einem engagierten LFKA-Praktikanten erstellten Beispiele zu Lerninhalten auf.
Bei der Abschlussrunde wurden verschiedene Fragen rund um den BKS-Aufgabenbereich angesprochen. So ging z.B. der LFKA-Chef Plattner auf die von dem Nastätter Bürgermeister Jens Güllering angesprochene Lehrgangsplatzzuordnung ein.
Guido Erler als BKI des Rhein-Lahn-Kreises ergänzte hierzu die Kernforderung, dass die Kapazitäten das Kernthema sind und das Land mit Ausweitung der räumlichen Möglichkeiten und des damit verbundenen Lehrgangsangebotes den richtigen Weg geht.
Mit dem Ausblick auf die Fortführung dieser Konferenzplattform und Dank an alle beteiligten Personen schloss Landrat Frank Puchtler den Abend ab und wünscht allen ein frohes Pfingstwochenende.