Grußwort zum Jahresende 2021

"Das Liebste ist mir genommen. […] Nichts ist mehr, wie es war." So hat es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede anlässlich des Festaktes für die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz gesagt.

134 Menschenleben hat die Flut in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli allein in Rheinland-Pfalz gefordert. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen, Freunden und Nachbarn, die um die Verstorbenen trauern.
Unser ganzes Land nimmt Anteil. Niemand ist in dieser Situation und mit den Folgen des Hochwassers allein.
Nichts ist mehr wie es war. Tausende Menschen wurden obdachlos. Denn ihre Häuser wurden durch die Flut zerstört oder so stark geschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar sind. Auch viele Brücken, Straßen, Leitungen, öffentliche und private Gebäude, insbesondere im Ahrtal, wurden schwer beschädigt oder zerstört.

Als Angehörige der Blaulichtfamilie, kennen Sie aber nicht nur die schieren Zahlen. Nein, Sie kennen die Situation aus eigener Erfahrung. Viele von Ihnen waren unmittelbar nach der Katastrophe vor Ort. Einige von Ihnen waren sogar selbst betroffen und leisteten dennoch Hilfe. Die enorme Hilfs- und Einsatzbereitschaft der Einheiten des Brand-und Katastrophenschutzes und der Hilfsorganisationen konnten wir bereits in den ersten Tagen nach der Flut erleben. In den Tagen, in denen das Ausmaß der Katastrophe langsam sichtbar wurde.
Die elementaren Grundbedürfnisse galt es zuerst abzudecken. Ein Dach über dem Kopf, Kleidung, sauberes Wasser, warme Mahlzeiten und die Möglichkeit Freunde und Familie zu informieren und ihnen über das Erlebte zu sprechen.
Die Verzweiflung vor Ort war in diesen Tagen groß. Aber mit der Hilfe kam auch die Hoffnung zurück in das Ahrtal. Die Blaulichtfamilie und viele tausend private Helferinnen und Helfer haben dabei geholfen, Trümmer zu beseitigen, Versorgung sicherzustellen und Trost zu spenden.
Zusammen mit den Einheiten des Brand- und Katastrophenschutzes und des Rettungsdienstes leisteten private Helferinnen und Helfer bis an die Grenze der Erschöpfung und darüber hinaus Unglaubliches.

Für dieses selbstlose und solidarische Engagement möchte ich allen Helferinnen und Helfern auch im Namen der gesamten Landesregierung danken. Die Hilfe in einer Lage größter Not macht Sie zu Heldinnen und Helden. Die Betroffenen werden sich daran erinnern. Dass die Menschen im Ahrtal und den anderen betroffenen Gebieten heute wieder zuversichtlich in die Zukunft schauen, ist auch Ihr Verdienst.
Ich danke allen Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehren im Land sowie dem Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz e.V., der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz, dem Werkfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz und der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Rheinland-Pfalz. Dieser Dank gilt insbesondere auch allen Arbeitgebenden, die ihre Mitarbeitenden für die Einsätze während der Flutkatastrophe freigestellt und schnelle Hilfe ermöglicht haben. Mein Dank gilt zudem allen Hilfsorganisationen im Land, die in der Notsituation einmal mehr gezeigt haben, dass unsere Mitmenschen auf Ihre Hilfeleistung vertrauen können. An dieser Stelle möchte ich auch den beteiligten Kolleginnen und Kollegen von Landesseite danken.

In einer riesigen, gemeinsamen Kraftanstrengung steht unser Land den Betroffenen bei.
Dieser gesellschaftliche Zusammenhalt ist es, was Rheinland-Pfalz ausmacht.


Roger Lewentz, MdL
Minister des Innern und für Sport
des Landes Rheinland-Pfalz


Datum der Meldung: 

20.12.2021