Letzter B3 Einsatz 22.5.2017
Glück im Unglück hatten sieben Bewohner aus Unzenberg bei einem dramatischen Unglück: Als in ihrem Haus am frühen Montagmorgen ein Feuer ausbrach, konnten sie sich noch rechtzeitig ins Freie retten, ehe sich die Flammen rasend schnell ausbreiteten und auf das Dach des Gebäudes übergriffen. „Gebäudebrand mit Menschenrettung in Unzenberg bei Kirchberg“: So alarmierte die Leitstelle Bad Kreuznach am Montagmorgen um 02:47 Uhr die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Kirchberg. Bereits auf der Anfahrt nach Unzenberg sahen die Wehrleute die riesige Rauchsäule und den Feuerschein im Mondlicht. „Es wurden umgehend die Einheiten Sohren-Büchenbeuren, Gemünden und Simmern nach alarmiert“, berichtet Einsatz- und Wehrleiter der Verbandsgemeinde Kirchberg, Oliver Socha.
Vermutlich vom Hasenstall auf das Wohnhaus übergegriffen
„Das Feuer breitete sich rasend schnell im gesamten Hasenstall aus und griff dann direkt auf das Wohnhaus über“, sagt einer der Feuerwehrmänner. Als die rund 120 Einsatzkräfte mit zahlreichen Fahrzeugen unter der Führung von Wehrleiter Oliver Socha und Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Stefan Bohnenberger eintrafen, stand der Hasenstall, der direkt an das Haus angebaut war, im Vollbrand. Das Zusammenspiel der einzelnen Ortswehren und die Einweisung der Nachrückenden Hilfskräfte funktionierten tadellos.
Photovoltaikanlage & Gasflaschen
„Probleme bereitete uns allerdings, die Dachfläche mit Photovoltaikanlage. Diese erfordere besonderes und sicheres Vorgehen“, so Socha. Nach 30 Minuten hatte sich das Feuer in das Dachgeschoss ausgebreitet. Es schlugen bis zu vier Meter hohe Flammen aus dem Dachfenster, aus weiteren Fenstern und sonstigen Öffnungen kam dichter Qualm. Der Hasenstall brannte bis auf die Grundmauer nieder, in ihm befanden sich 3 Gasflaschen, die durch die Feuerwehr gekühlt wurden. Der Feuerschein und der Brandgeruch waren in großen Teilen der Nachbargemeinden wahrnehmbar. Das Großaufgebot von mehr als 120 Rettungskräften sorgte dafür, dass die zahlreiche besorgte Nachbarn den Brandort während des Einsatzes in gebührendem Abstand beobachteten. Die Feuerwehrleute konnten die Flammen durch massiven Wassereinsatz relativ schnell unter Kontrolle bringen.
Schwieriger gestalteten sich die Nachlöscharbeiten im Dachbereich des Wohnhauses. Sämtliche Klappen, Fenster und Isolierungen wurden geöffnet, um die Glutnester abzulöschen. Mehrere Einsatzkräfte gingen dabei unter umluftunabhängigen Atemschutz vor, um das brennende Wohnhaus von innen zu löschen. Vom Hasenstall, aus dem das Feuer vermutlich ausbrach, breiteten sich die Flammen binnen weniger Minuten rasend schnell aus, und zog das Wohnhaus schwer in Mitleidenschaft. „Das Dachgeschoss brannte völlig aus, das erste Stockwerk wurde zu 75 % zerstört“, berichtet Einsatzleiter Oliver Socha.
Verbrannte, verschmorte und verkohlte Wohnungseinrichtung, herabhängende Kabel und überall Ruß prägten die Szenerie. Die gute Nachricht lautet, dass beim Brand in Unzenberg niemand verletzt wurde. Nach gut vier Stunden hatten die Feuerwehrleute die letzten Glutnester gelöscht. Brandexperten werden das Wohnhaus nun in Augenschein nehmen. Begleitet wurde der Einsatz vom Ortsverband des DRK. Erst mit einsetzendem Tageslicht wurde das ganze Ausmaß sichtbar
Text: Bachus Kirn