Presse- und Medienarbeit (PuMA)
Die Pressestellen der Aufgabenträger des Brand- und Katastrophenschutzes sind in der Regel personell nicht so stark besetzt, dass ein Einsatz in einer Großschadenslage, unter Umständen über mehrere Tage und im 24h-Betrieb, allein mit eigenem Personal geleistet werden kann. Um die Aufgabenträger in solchen Fällen personell und materiell zu unterstützen, hat das Land Rheinland-Pfalz die Landesfacheinheit Presse- und Medienarbeit (LFE PuMA) gegründet. Sie gliedert sich in vier Teileinheiten an den Standorten Koblenz, Trier und Kaiserslautern und Mainz.
Die Besetzung und Gliederung der LFE PuMA
Die LFE "PuMa" ist organisations- und behördenübergreifend besetzt und in drei Teileinheiten gegliedert. Die Teileinheiten bestehen u.a. aus Kräften der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr, der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie, des Technischen Hilfswerks, der Hilfsorganisationen und des Rettungsdienstes.
Auf die Gleichwertigkeit aller beteiligten Organisationen und Behörden wird geachtet. Wichtig ist dabei, dass sie nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern durch eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit den Einsatzerfolg gewährleisten. An diesem Grundsatz orientiert sich die Arbeit der LFE PuMA. Wie die Erfahrungen aus der Vergangenheit gezeigt haben, ist nur so eine schnelle und umfassende Medienarbeit aus einem Guss möglich.
Die Alarmierung der LFE PuMA
Die Anforderung / Alarmierung der Landesfacheinheit Presse- und Medienarbeit erfolgt bei Einsätzen oder Übungen über die Rufbereitschaft der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion bzw. die zuständige Leitstelle. Sie ist nach Alarmierung über die zuständigen Integrierten Leitstellen in Koblenz, Trier, Kaiserslautern und Mainz nach 1 – 3 Stunden einsatzbereit vor Ort. Alarmiert werden können die gesamte LFE oder einzelne Teileinheiten.
Die Ausrüstung der LFE PuMA
Die Ausrüstung ist derzeit vierfach vorhanden und an den Standorten Koblenz, Trier, Kaiserslautern und Mainz bei den Berufsfeuerwehren untergebracht. Vorgehalten werden u.a. Smartphones, Notebooks mit Zubehör, Lautsprecheranlage, Beamer, Digitalkamera, Mobilfax, TV-Gerät, Flipchart und Metaplan-Wände, um ein Pressezentrum einzurichten. Hierzu bedarf es lediglich einer Stromversorgung sowie einer Unterbringung, welche auch beispielsweise ein Zelt am Schadensort sein kann.
Die Unterstützungsmöglichkeiten durch die LFE PuMA
- Verfassen und Bearbeiten von Entwürfen für Pressemeldungen
- Einrichtung von Info-Telefonen bzw. Mailadressen zur Beantwortung von Fragen der Medienvertreter o.Ä.
- Vorbereitung von Pressekonferenzen
- Einrichtung eines Pressezentrums
- Erstellung von Medieninformationen
- Erstellung von Lageinformationen
- Planung und Durchführung von geführten Pressetouren durch ein Schadensgebiet
- Einrichtung von Räumen für die Medienvertreter
- Unterstützung bei Interviews
- Erstellung von Pressedokumentationen
- Erstellung von einsatzspezifischen Informations-Homepages sowie Facebook und Twittermeldungen
Die Geschichte der LFE PuMA
Bei der FIFA-Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006 wurde schon bei den Vorbereitungen ein hohes Interesse der Medien an der Arbeit der Gefahrenabwehr festgestellt. Um die zahlreichen Journalisten betreuen und deren Anfragen bearbeiten zu können, mussten die zuständigen Pressestellen personell verstärkt werden. Dazu hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) die PuMA-Gruppe Rheinland-Pfalz aufgestellt.
Absolventen des Lehrganges "Presse- und Öffentlichkeitsarbeit" an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie Rheinland-Pfalz (LFKA) wurden angeworben, sich in dieser Gruppe zu engagieren.
Bei den Übungen und den Spielen der WM betreuten die Mitglieder der PuMA-Gruppe unter der Leitung der Stadt Kaiserslautern zahlreiche Medienvertreter und trugen damit zur anerkannt guten Pressearbeit während der WM bei. Sie arbeiteten dabei auch eng mit den Kolleginnen und Kollegen der Polizei zusammen, die für die Medienarbeit zuständig waren.
Basierend auf den guten Erfahrungen der WM wurde das Konzept weiterentwickelt und eine Landesfacheinheit durch die ADD aufgestellt.
Die erste arbeitsfähige Teileinheit ist in Koblenz entstanden. Erstmals zusammengearbeitet hat die Teileinheit Koblenz im Rahmen der Großevakuierung der Stadt Koblenz im Dezember 2011 anlässlich der Entschärfung mehrerer Sprengkörper. Bei diesem Einsatz wurde zur Unterstützung der Stadt Koblenz ein eigenes Pressezentrum eingerichtet, welches über zwei Wochen durchgängig tagsüber besetzt war.
Insgesamt wurden über 1000 Presseanfragen, auch internationaler Medien, beantwortet. Die Kooperation der unterschiedlichen Organisationen und Dienststellen verlief problemlos und hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit in einem Pressezentrum sehr vorteilhaft ist. Zwischenzeitlich hat die Teileinheit auch bei mehreren Übungen im Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Koblenz mitgewirkt.
Die Teileinheit Trier ist seit dem Frühjahr 2012 arbeitsfähig. Ihren ersten Einsatz hatte sie gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus Koblenz bei der Cattenom-Übung im Juni 2012.
Die Teileinheit Kaiserslautern wurde anschließend aufgebaut. Zuletzt folgte der Aufbau der Teileinheit Mainz.