Großflächiger Stromausfall
Der Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages vom April 2011 beschreibt sehr anschaulich die Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung. Für die Informationstechnik und die Telekommunikation ist der langanhaltende und großflächige Stromausfall dramatisch; sie fallen sofort, spätestens aber nach wenigen Tagen aus. Massenmedien wie die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und Zeitungen stehen zur Information der Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung. Zu Brennpunkten werden der abrupte Stillstand des Schienenverkehrs und die Blockaden des Individualverkehrs. Wasserinfrastruktursysteme können ohne Strom bereits nach kürzester Zeit nicht mehr betrieben werden. Der Ausfall der Trinkwasserversorgung ist vorprogrammiert, wenn keine Vorsorge getroffen wird, etwa über eine geeignete Notstromversorgung neuralgischer Stellen. Die kaskadenartigen Abhängigkeiten können in kürzester Zeit zur nationalen Katastrophe heranwachsen.
Zur besseren Abstimmung präventiver und abwehrender Maßnahmen richteten der Bund und viele Länder inzwischen Koordinierungsstellen für den Schutz Kritischer Infrastrukturen ein, bei denen die Maßnahmen aller Sicherheitsbehörden und der Privatwirtschaft so weit wie möglich gebündelt werden.
In Rheinland-Pfalz wurde die Koordinierungsstelle zum Schutz Kritischer Infrastrukturen im Referat 353 "Krisenmanagement, Brand- und Katastrophenschutzrecht" bei der Abteilung 5 des Ministeriums des Innern und für Sport (MdI) angesiedelt.
Die Koordinierungsstelle zum Schutz Kritischer Infrastrukturen führt im Rahmen ihrer Koordinierungsaufgabe zur Bildung von Netzwerken bei Betreibern Kritischer Infrastrukturen regelmäßige Gespräche mit den in Rheinland-Pfalz tätigen vorgelagerten Netzbetreibern Strom (110 kV-Netz).
Ausfluss dieser Gespräche ist u.a. das aktuell überarbeitete "Meldeschema Großflächiger Stromausfall".