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Sicherheit der Trinkwasserversorgung
Längere Versorgungsunterbrechungen mit Trinkwasser werden in Deutschland als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt. Gründe hierfür sind vor allem die hohen technischen Standards in der Wasserversorgung sowie der gute Zustand von Anlagen und Netzen. Zudem halten Versorger häufig zusätzliche Kapazitäten und Redundanzen vor, auf die sie in Störungs- und Notfällen zurückgreifen können. Dennoch haben die Erfahrungen der letzten Jahre - z.B. im Zusammenhang mit extremen Naturkatastrophen - deutlich gemacht, dass es wichtig ist, außergewöhnliche Gefahrenlagen in die bestehenden Risiko- und Krisenmanagementkonzepte von Unternehmen und Behörden einzubeziehen. Erkenntnisse über die mögliche Anfälligkeit automatisierter IT-Systeme sind im Hinblick auf eine Neubewertung der Risiken der Wasserversorgung ebenso von Bedeutung, wie die Betrachtung der Interdependenzen Kritischer Infrastrukturen (z.B. zur Stromversorgung) untereinander. Denn nur auf der Basis einer soliden Risikoanalyse können entsprechende Vorsorgemaßnahmen etabliert werden, anhand deren die Wahrscheinlichkeit eines längerfristigen Versorgungsausfalls weiter minimiert werden kann.
Mit der vorliegenden Empfehlung zur Sicherheit der Trinkwasserversorgung soll ein praxisnaher Handlungsrahmen zur Risikoanalyse der Wasserversorgung vor dem Hintergrund außergewöhnlicher Gefahrenlagen an die Hand gegeben werden, mit dem mögliche Engpässe und Schwachstellen der Wasserversorgungsstruktur ( z.B. aufgrund fehlender Redundanz) unter Berücksichtigung der für den Betrachtungsraum relevanten Schadenszenarien identifiziert werden können.
Auszug aus dem Vorwort von Herrn Christoph Unger - Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katstrophenhilfe (BBK) - zur Handlungsempfehlung des BBK zur "Sicherheit der Trinkwasserversorgung; Teil 1: Risikoanalyse"